Nabelschau



Es heißt man solle keine Nabelschau betreiben. Dabei wird der Nabel in ein schlechtes Licht gerückt. Es geht bei dieser Aussage um Ich-Bezogenheit.

Wenn ich heute aber meinen Bauchnabel anschaue, dann tue ich das in einer dankbaren und demütigen Haltung.

Seit mein Sohn in meinem Bauch gewachsen ist und die Nabelschnur ihn versorgt und uns verbunden hat denke ich nochmal ganz anders über den Nabel. In der Schwangerschaft hat die Nabelschnur eine lebensnotwendige Funktion. Nach der Geburt wird das Kind von der Mutter abgenabelt. Eine sensible Sache! Bestehen bleibt zunächst noch ein kurzer Teil der Nabelschnur der in den Tagen nach der Geburt abfällt bzw. sich ablöst. Als Erinnerung bleibt der Nabel. Vor allem am Anfang bedarf dieser besonderer Aufmerksamkeit und Fürsorge.
Später schenkt man dem Nabel oft nicht mehr diese Aufmerksamkeit... "er ist halt da"... aber gerade jetzt als Mutter finde ich ihn schon sehr interessant. Er erinnert mich daran, dass meine Mutter mich ausgetragen hat (mit allem was dazu gehört...) und verbindet mich mit meiner Mutter und vielen weiteren Vorfahren auf eine ganz wunderbare Weise.

Darum wünsche ich jedem ab und zu immer wieder eine besinnliche Nabelschau und damit verbunden eine herzliche Erinnerung an die Familie. <3

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